Gaspreis Deutschland 2024: Entwicklungen, Prognosen und Sparmöglichkeiten
Es lohnt sich, Tarife zu vergleichen: Neukundentarife sind oft günstiger als Bestandsverträge. So kann Ihnen ein Wechsel bis zu 1.250 € Ersparnis bringen.
Für viele Eigentümer sind die hohen Gaspreise ein Dauerthema – gerade jetzt, wo sich das Preisniveau zwar etwas stabilisiert hat, aber weiterhin höher liegt als vor der Energiekrise. Trotz der Stabilisierung der Preise fragen sich viele, ob Maßnahmen wie die Gaspreisbremse auch 2024 noch für Entlastung sorgen können. Doch welche Möglichkeiten gibt es, um die eigenen Gaskosten in den Griff zu bekommen? Wir geben Ihnen einen umfassenden Überblick über die aktuelle Gaspreisentwicklung, die wichtigsten Einflussfaktoren und zeigen Ihnen, wie Sie durch Tarifvergleiche und gezielte Maßnahmen Ihre Heizkosten deutlich reduzieren können.
Das Thema kurz und kompakt
Aktueller Gaspreis Deutschland: Wie viel kostet die Kilowattstunde?
Aktuell zahlen Sie als Neukunde in Deutschland im Durchschnitt etwa 9 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Im Vergleich zu den extrem hohen Preisen von 2022, die teils über 20 Cent pro kWh lagen, hat sich die Lage also entspannt. Dennoch bleibt das Niveau deutlich höher als in den Vorjahren. Für Bestandskunden und Haushalte in der Grundversorgung können die Preise außerdem abweichen. Wenn Sie Ihren Vertrag noch nicht gewechselt haben, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, die eigenen Konditionen zu prüfen. Durch einen Wechsel zu einem alternativen Energieversorger können Sie häufig von günstigeren Neukundentarifen profitieren.
Je nach Anbieter und Region variieren die aktuellen Preise leicht. Wenn Sie Ihre Kosten langfristig im Blick behalten möchten, kann ein Tarif mit Preisgarantie sinnvoll sein. So sichern Sie sich für eine feste Laufzeit vor Preiserhöhungen ab und gewinnen zusätzliche Planungssicherheit.
Wie setzt sich der Gaspreis zusammen?
Haben Sie sich schon oft gefragt, warum der Gaspreis so stark schwankt und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen? Die folgende Aufschlüsselung zeigt, wie die Kosten für private Haushalte im Jahr 2024 verteilt sind und welche Hintergründe dahinterstehen:
Beschaffung & Vertrieb (54 %)
Der größte Anteil des Gaspreises entfällt auf die Beschaffung und den Vertrieb.
- Internationale Beschaffungskosten: Die steigenden Kosten für die Gasbeschaffung auf dem internationalen Markt sind eine wesentliche Ursache. Seit dem Wegfall russischer Gaslieferungen greift Deutschland auf alternative, oft teurere Gasquellen zurück, was die Preise in die Höhe treibt.
- Nachfrage und Gasspeicher-Füllstände: Der Gaspreis wird zudem stark von der Nachfrage und der Verfügbarkeit beeinflusst. Ein milder Winter und gut gefüllte Gasspeicher, wie sie derzeit in Deutschland vorhanden sind, können die Preise stabilisieren. Doch Unsicherheiten wie eine plötzliche Kältewelle oder Lieferengpässe können die Beschaffungskosten und damit auch den Gaspreis schnell erhöhen.
Netzentgelte & Messung (18 %)
Die Netzentgelte decken die Kosten für die Nutzung und Wartung der Gasinfrastruktur, wie Leitungen und Messgeräte. In diesem Zusammenhang steht der Grundpreis: Diese fixen Gebühren werden unabhängig vom Verbrauch berechnet und umfassen unter anderem die Bereitstellung der Infrastruktur sowie Verwaltungsaufwände. Sie stellen einen festen Bestandteil der Gasrechnung dar.
Mehrwertsteuer (13 %)
Die Mehrwertsteuer auf Gas beträgt seit April 2024 wieder 19 % und macht 13 % der Gesamtkosten aus. Diese steuerliche Belastung erhöht die Endpreise für Verbraucher direkt.
CO₂-Preis (8 %)
Seit 2021 wird in Deutschland eine CO₂-Bepreisung auf fossile Brennstoffe wie Erdgas erhoben. Der aktuelle Preis liegt bei 45 Euro pro Tonne CO₂ und wird bis 2025 auf 55 Euro steigen. Dies verteuert das Heizen mit Gas zusätzlich, da der CO₂-Preis direkt auf den Arbeitspreis umgelegt wird.
Erdgassteuer (5 %)
Eine spezifische Erdgassteuer macht weitere 5 % des Gesamtpreises aus. Diese Abgabe ist gesetzlich festgelegt und fließt in die staatlichen Einnahmen ein.
Andere Kosten (2 %)
Dieser kleine Anteil umfasst sonstige Gebühren, die unter anderem für Sonderregelungen oder spezifische regionale Anforderungen anfallen können.
Gastarife vergleichen: Worauf kommt es an?
Ein regelmäßiger Vergleich der Gastarife kann sich finanziell für Sie lohnen. Gerade in Zeiten schwankender Preise bieten viele Anbieter spezielle Neukundentarife an, die oft deutlich günstiger sind als die Tarife in der Grundversorgung. Doch worauf sollten Sie bei einem Tarifwechsel achten?
- Gastarif passend zum Gasverbrauch: Achten Sie darauf, dass der Tarif zu Ihrem durchschnittlichen Jahresverbrauch passt. Tarife mit festgelegten Abnahmemengen oder Staffelpreisen sind oft nur bei einem bestimmten Verbrauch günstig. Ein Tarif, der Ihrem tatsächlichen Bedarf entspricht, verhindert teure Nachzahlungen oder ungenutzte Restmengen.
- Preisgarantie: Mit einer Preisgarantie sichern Sie sich gegen Preiserhöhungen ab und haben Planungssicherheit für die Laufzeit des Vertrags. Es lohnt sich, darauf zu achten, dass die Garantie den gesamten Arbeitspreis abdeckt, um vor unvorhergesehenen Kosten geschützt zu sein.
- Grundgebühr: Die Grundgebühr ist eine fixe monatliche Zahlung, die unabhängig von Ihrem Gasverbrauch anfällt. Diese Gebühr kann von Anbieter zu Anbieter stark variieren und sollte deshalb beim Tarifvergleich immer mit einbezogen werden. Eine niedrige Grundgebühr ist vorteilhaft, wenn Sie eher wenig Gas verbrauchen.
- Laufzeit des Vertrags: Überprüfen Sie die Vertragslaufzeit und die Kündigungsfristen. Flexible Verträge mit kürzeren Laufzeiten ermöglichen es Ihnen, schneller auf günstigere Angebote zu wechseln. Lange Vertragslaufzeiten können zwar Stabilität bieten, schränken aber Ihre Flexibilität ein.
- Zahlungsbedingungen: Manche Anbieter verlangen Vorauszahlungen oder bieten Rabatte für bestimmte Zahlungsarten an. Achten Sie darauf, ob monatliche, vierteljährliche oder jährliche Zahlungen gefordert werden und ob Vorauszahlungsklauseln mit Risiken verbunden sind.
Versteckte Kosten beim Gaspreis: Das sollten Sie wissen
Auf den ersten Blick scheinen viele Gasangebote attraktiv – doch oft verbergen sich hinter günstigen Tarifen versteckte Kosten, die Ihre Gaskosten in die Höhe treiben können. Vom festen Grundpreis über Zusatzabgaben bis hin zu den Vertragsbedingungen und Bonusklauseln gibt es zahlreiche Faktoren, die den Endpreis beeinflussen. Um böse Überraschungen bei der Abrechnung zu vermeiden, ist es wichtig, diese versteckten Kosten zu kennen und genau hinzuschauen.
- Vorauszahlungstarife: Einige Anbieter verlangen eine Vorauszahlung, was in der Regel günstiger aussieht. Sollte der Anbieter jedoch insolvent gehen, besteht das Risiko, dass das im Voraus gezahlte Geld verloren ist. Solche Tarife sind deshalb mit Vorsicht zu genießen.
- Wechselgebühren und versteckte Bonus-Klauseln: Manche Anbieter erheben Gebühren für Vertragswechsel oder binden Willkommensboni an komplizierte Bedingungen. Boni werden oft nur verrechnet, wenn der Vertrag eine bestimmte Laufzeit erreicht, oder sie reduzieren den tatsächlichen Gaspreis nur für wenige Monate.
- Grundpreis und Servicegebühren: Neben dem Arbeitspreis pro Kilowattstunde wird ein fixer Grundpreis berechnet, der auch bei niedrigem Verbrauch anfällt. Dieser Grundpreis kann sich bei verschiedenen Anbietern stark unterscheiden und deckt oft Verwaltungs- oder Netzbereitstellungskosten ab.
- Festgelegte Abnahmemenge: Bei manchen Tarifen ist eine feste Abnahmemenge festgelegt. Sollten Sie diese Menge überschreiten oder nicht erreichen, können hohe Nachzahlungen oder Gebühren fällig werden. Das bedeutet, dass Sie eventuell mehr zahlen, als Sie tatsächlich verbraucht haben oder teuer nachzahlen müssen.
- Vertragsverlängerung ohne Preisgarantie: Einige Anbieter verlängern den Vertrag automatisch, wenn nicht rechtzeitig gekündigt wird, allerdings oft ohne die ursprünglich vereinbarte Preisgarantie. Das führt dazu, dass Sie plötzlich zu einem deutlich höheren Tarif abgerechnet werden, ohne dass Sie es sofort bemerken.
- Extrem günstiges Angebot: Sehr günstige Tarife, insbesondere von Discount-Anbietern, können auf den ersten Blick attraktiv erscheinen. Oftmals beinhalten sie jedoch versteckte Kosten oder kommen mit Abstrichen bei der Servicequalität. Solche Angebote können zudem starke Preissteigerungen nach der ersten Vertragslaufzeit mit sich bringen oder kurze Kündigungsfristen für Preisänderungen haben.
Checkliste: So senken Sie Ihre Gaskosten
Falls Sie Ihre Gaskosten reduzieren möchten, gibt es einfache und wirkungsvolle Schritte, die Sie unternehmen können:
- Anbieter vergleichen und wechseln: Nutzen Sie Vergleichsportale, um sich über die aktuellen Tarife zu informieren. Ein Wechsel zu einem günstigeren Anbieter kann oft mehrere Hundert Euro pro Jahr einsparen. Speziell Neukundentarife bieten häufig attraktive Konditionen.
- Heizverhalten optimieren: Schon kleine Änderungen beim Heizen können große Effekte haben. Senken Sie die Raumtemperatur um ein Grad, das spart bis zu 6 % an Heizkosten. Durch eine Energieberatung bei Enter wissen Sie danach genau, wie Sie Ihren Gasverbrauch spürbar senken können.
- Dämmmaßnahmen prüfen: Ungedämmte Fenster oder Türen lassen viel Wärme entweichen. Mit einfachen Dämmmaßnahmen wie Dichtungsstreifen oder speziellen Vorhängen reduzieren Sie diesen Wärmeverlust.
- Wartung und Effizienz der Heizanlage: Eine gut gewartete Heizung arbeitet effizienter und spart Kosten. Machen Sie einen Heizungs-Check und optimieren Sie durch Maßnahmen wie den hydraulischen Abgleich die Effizienz Ihrer Anlage. So stellen Sie sicher, dass Ihre Heizkosten auf ein Minimum reduziert werden.
- Förderungen nutzen: Förderprogramme wie die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) unterstützen energetische Maßnahmen. Mit dem Förderservice von Enter können Sie einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellen lassen, der nicht nur Energie spart, sondern nochmals 5 % zusätzlichen Förderbonus auf viele Maßnahmen einbringt. Enter übernimmt für Sie die Beantragung und hilft, dass Sie die maximale Fördersumme erhalten.
Mit der Unterstützung von Enter können Sie all diese Schritte effizient umsetzen und Ihre Heizkosten langfristig senken. Enter begleitet Sie von der ersten Beratung bis zur erfolgreichen Umsetzung – damit Sie sicher sein können, die optimale Lösung für Ihre Energieeinsparung zu erhalten.
Fazit: Unabhängig vom Gaspreis Heizkosten reduzieren mit Enter
Der Gaspreis in Deutschland bleibt ein Thema, das viele Haushalte und Unternehmen auch 2024 intensiv beschäftigt. Zwar haben sich die Preise nach dem Hoch in 2022 etwas stabilisiert, doch bleiben sie weiterhin auf einem höheren Niveau als vor der Energiekrise. Durch Faktoren wie die CO₂-Bepreisung und die internationale Abhängigkeit in der Gasbeschaffung wird auch künftig mit Schwankungen zu rechnen sein. Umso wichtiger ist es, Ihre Gaskosten aktiv im Blick zu behalten. Ein Tarifvergleich und Anbieterwechsel, eine Optimierung Ihrer Heizanlage und die Nutzung staatlicher Förderprogramme für Heizungen bieten Ihnen wirkungsvolle Hebel, um Kosten zu sparen. Mit Enter als Rundum-Sanierungspartner können Sie dabei sicher sein, die beste Lösung für Ihre individuellen Bedürfnisse zu finden. Von der Energieberatung über Förderanträge bis zur Umsetzung durch qualifizierte Handwerker bietet Ihnen Enter eine umfassende Unterstützung, die Sie in jeder Phase begleitet.
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FAQ zum Thema Gaspreis in Deutschland
Wie hoch ist der aktuelle Gaspreis?
Der aktuelle Gaspreis für Neukunden liegt durchschnittlich bei etwa 9 Ct (kWh). Bestandskunden und Haushalte in der Grundversorgung können leicht abweichende Preise haben.
Was kostet 1 kWh Gas 2024?
Für Neukunden beträgt der Preis pro Kilowattstunde Gas rund 9 Cent. In der Grundversorgung und bei Bestandskunden können jedoch andere Tarife gelten.
Wird Gas 2024 wieder billiger?
Die aktuellen Entwicklungen am Großhandel zeigen eine gewisse Stabilität, doch es bleibt abzuwarten, wie sich geopolitische und wirtschaftliche Faktoren weiter auswirken. Eine günstige Entwicklung von Gaspreisen ist aktuell nicht absehbar, da der CO₂-Preis stabil bleibt und zusätzliche Faktoren wie internationale Marktbedingungen und die CO₂-Steuer den Preis beeinflussen. Diese Elemente tragen dazu bei, dass die Preise voraussichtlich auf einem höheren Niveau bleiben.
Wie setzt sich der Gaspreis 2024 zusammen?
Der Gaspreis setzt sich aus dem verbrauchsabhängigen Arbeitspreis, einem fixen Grundpreis sowie Steuern und Abgaben zusammen. Zu den Abgaben zählen insbesondere die CO₂-Bepreisung und die Mehrwertsteuer, die zusammen einen erheblichen Anteil der Gesamtkosten der Gaspreise ausmachen.
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