Reversible Wärmepumpe: Heizen und Kühlen mit einem System

Das Thema kurz und kompakt

Doppelte Funktion, ein System: Eine reversible Wärmepumpe kann durch Umkehrung des Kältemittelkreislaufs sowohl heizen als auch kühlen – Sie benötigen keine separate Klimaanlage mehr und profitieren von ganzjährigem Wohnkomfort.

Drei Wärmepumpentypen verfügbar: Luft-Wasser-, Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind als reversible Varianten erhältlich und unterscheiden sich in Effizienz, Kühlleistung und Investitionskosten.

Attraktive Förderung senkt Kosten: Die Investition liegt zwischen 12.000 und 35.000 €, wobei Sie bis zu 70 % Förderung über die KfW-Heizungsförderung sichern können – Ihre Heizlösung wird dadurch deutlich günstiger.

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Was ist eine reversible Wärmepumpe und wie funktioniert sie?

Eine reversible Wärmepumpe ist ein Heizsystem, das nicht nur Wärmeenergie erzeugt, sondern auch aktiv kühlen kann. Das Herzstück dieser Technologie ist der umkehrbare Kältemittelkreislauf, der je nach Bedarf in beide Richtungen arbeitet.

Im Heizbetrieb funktioniert die Wärmepumpe wie folgt: 

1. Ein Kältemittel nimmt Wärme aus der Umgebung – aus Luft, Erdreich oder Grundwasser – auf und verdampft dabei. 
2. Der Kompressor verdichtet das gasförmige Kältemittel, wodurch Temperatur und Druck steigen. 
3. Über einen Wärmetauscher gibt das Kältemittel die Wärmeenergie an Ihr Heizsystem ab. 
4. Anschließend entspannt sich das Kältemittel über ein Expansionsventil, kühlt ab und der Prozess beginnt von vorn.

Im Kühlbetrieb kehrt ein Vierwegeventil die Fließrichtung des Kältemittels um. Jetzt entzieht die Wärmepumpe Ihrem Innenraum Wärme und transportiert diese nach außen – ähnlich wie ein Kühlschrank. Der Verdampfer und der Kondensator tauschen dabei ihre Funktion. Ein zweites Expansionsventil sorgt für optimale Effizienz in beiden Betriebsmodi, da die Druck- und Temperaturverhältnisse unterschiedlich sind. Diese Umkehrfunktion macht die reversible Wärmepumpe zu einer ganzjährigen Lösung für Ihr Raumklima – Sie heizen im Winter und kühlen im Sommer mit nur einem System.

Welche Arten von reversiblen Wärmepumpen gibt es?

Reversible Wärmepumpen gibt es in verschiedenen Ausführungen, die sich durch ihre Wärmequelle unterscheiden. Jeder Typ hat spezifische Eigenschaften beim Heizen und Kühlen:

Luft-Wasser-Wärmepumpen

Luft-Wasser-Wärmepumpen nutzen die Umgebungsluft als Energiequelle. Sie sind am einfachsten zu installieren und eignen sich sowohl für Neubauten als auch für Sanierungen. Im Kühlbetrieb geben sie die Wärme aus dem Innenraum wieder an die Außenluft ab. Diese Systeme sind in verschiedenen Leistungsstufen von 3,5 bis 11,5 kW erhältlich und mit Abstand am weitesten verbreitet. Die Kühlfunktion ist bei modernen Luft-Wasser-Wärmepumpen oft bereits integriert.

Sole-Wasser-Wärmepumpen

Sole-Wasser-Wärmepumpen (Erdwärmepumpen) erschließen das Erdreich über Erdkollektoren oder Erdsonden als Wärmequelle. Sie arbeiten besonders effizient, da die Bodentemperatur das ganze Jahr über konstant bleibt. Beim Kühlen geben sie Wärme an das Erdreich ab, was gleichzeitig als Wärmereservoir für den Winter dient und die Heizkosten im nächsten Jahr senkt. Für die Kühlung benötigen Sie eine passive Kühlstation.

Wasser-Wasser-Wärmepumpen

Wasser-Wasser-Wärmepumpen nutzen Grundwasser als Wärmequelle und erreichen die höchste Effizienz aller Systeme. Sie erfordern jedoch eine Genehmigung und zwei Brunnen (Förder- und Schluckbrunnen). Die Installation ist aufwendiger und kostenintensiver, dafür profitieren Sie von konstant hohen Temperaturniveaus sowohl beim Heizen als auch beim Kühlen.

Vorteile und Nachteile auf einen Blick

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Aktives vs. passives Kühlen: Die Unterschiede

Bei reversiblen Wärmepumpen unterscheidet man zwischen zwei grundlegenden Kühlmethoden, die sich in Funktionsweise, Energieeffizienz und Kühlleistung deutlich unterscheiden:

Aktives Kühlen

• Der Kältemittelkreislauf wird komplett umgekehrt, der Kompressor läuft aktiv
• Funktioniert wie eine Klimaanlage: Wärme wird aktiv aus dem Raum nach außen transportiert
• Höhere Kühlleistung von bis zu 30 Watt pro Quadratmeter möglich
• Höherer Stromverbrauch durch Betrieb des Verdichters
• Geeignet für Luft-Wasser-Wärmepumpen und bei hohem Kühlbedarf

Passives Kühlen

• Nutzt die natürlich niedrige Temperatur des Erdreichs oder Grundwassers direkt als Wärmequelle
• Der Kompressor bleibt ausgeschaltet, nur die Umwälzpumpe läuft
• Deutlich geringerer Stromverbrauch und höhere Energieeffizienz
• Kühlleistung auf etwa 20 Watt pro Quadratmeter begrenzt
• Hauptsächlich bei Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen möglich
• Benötigt eine passive Kühlstation (Zusatzkosten ca. 2.000 Euro)

Für die meisten Einfamilienhäuser reicht passives Kühlen aus, um die Innenraumtemperatur um 3–4 Grad zu senken. Aktives Kühlen empfiehlt sich bei höherem Kühlbedarf oder wenn keine Erdwärme verfügbar ist.

Kosten einer reversiblen Wärmepumpe

Die Kosten für eine reversible Wärmepumpe setzen sich aus Anschaffung, Installation und gegebenenfalls zusätzlichen Komponenten für die Kühlung zusammen. Die Investition variiert je nach Wärmepumpentyp erheblich:

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Förderung nutzen und sparen: Über die KfW-Heizungsförderung erhalten Sie bis zu 70 % Zuschuss auf die förderfähigen Kosten (maximal 30.000 €). Bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe für 18.000 € können Sie so bis zu 12.600 € Förderung sichern – Ihre Investition sinkt auf nur 5.400 €.

Die Betriebskosten einer reversiblen Wärmepumpe liegen deutlich unter denen konventioneller Heiz- und Kühlsysteme. Durch die hohe Energieeffizienz amortisiert sich die Investition bereits nach wenigen Jahren.

Fazit: Für wen lohnt sich eine reversible Wärmepumpe?

Eine reversible Wärmepumpe lohnt sich besonders für Hausbesitzer, die Wert auf ganzjährigen Wohnkomfort und Energieeffizienz legen. Die Lösung vereint Heizen und Kühlen in einem System und bietet langfristige Einsparungen.

Ideal geeignet für:

• Neubauten mit Flächenheizung: Optimal für Fußboden- oder Wandheizungen, die sowohl heizen als auch kühlen können und große Flächen für effizienten Wärmeaustausch bieten.
• Sanierungen mit modernem Heizsystem: Wenn Sie ohnehin eine neue Heizung benötigen und Wert auf ganzjährigen Komfort legen, ist die reversible Wärmepumpe die zukunftssichere Lösung.
• Regionen mit heißen Sommern: In Gebieten mit steigenden Sommertemperaturen wird Kühlung immer wichtiger – eine reversible Wärmepumpe bietet Komfort ohne separate Klimaanlage.
• Hausbesitzer ohne separate Klimaanlage: Eine Lösung statt zwei separate Systeme spart Anschaffungskosten, Platz und Installationsaufwand.
• Umweltbewusste Eigenheimbesitzer: Wer auf erneuerbare Energie setzt, CO₂-Emissionen reduzieren und langfristig Energiekosten senken möchte.

Weniger geeignet sind reversible Wärmepumpen für Gebäude mit ausschließlich klassischen Heizkörpern und geringem Kühlbedarf. Hier reicht oft eine Standard-Wärmepumpe ohne Kühlfunktion.

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