
Bifaziale Solarmodule: Stromerzeugung von beiden Seiten
Bifaziale Solarmodule bieten eine echte Chance, den Energieertrag Ihrer PV-Anlage deutlich zu steigern â vor allem dann, wenn der Standort gut gewĂ€hlt ist. Dank reflektierender UntergrĂŒnde und intelligenter Montage können Sie von bis zu 30âŻ% Mehrleistung durch optimale PV-Planung profitieren.
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Was wĂ€re, wenn Solarmodule das Sonnenlicht nicht nur von oben, sondern auch das reflektierte Licht vom Boden nutzen könnten? Genau diesen Effizienzvorteil versprechen bifaziale Solarmodule. Doch fĂŒr wen lohnt sich diese innovative Technologie wirklich, und welche Voraussetzungen mĂŒssen erfĂŒllt sein, um den maximalen Nutzen zu erzielen? In diesem Artikel zeigen wir Ihnen alles Wichtige zur Installation solcher Solarzellen.
Das Thema kurz und kompakt
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Was sind bifaziale Solarmodule â und wie funktionieren sie?
Bifaziale Solarmodule sind eine Weiterentwicklung herkömmlicher Solartechnologie â mit einem klaren Unterschied: Sie erzeugen Strom nicht nur ĂŒber die Vorder- und RĂŒckseite. Neben direkter Sonneneinstrahlung nutzen sie reflektiertes Licht, das von hellen UntergrĂŒnden wie Kies, Beton oder Schnee zurĂŒckgeworfen wird. Das macht sie besonders effizient in Umgebungen mit hoher Lichtreflexion und freier RĂŒckseitenbestrahlung.
Der Aufbau erfolgt meist als Glas-Glas-Modul oder als Glas-Folie-Modul mit transparenter RĂŒckseite. Diese Konstruktion ermöglicht es, dass Licht auf beiden Seiten die Solarzellen erreichen kann.

Ein entscheidender Leistungsindikator ist der sogenannte Bifazialfaktor. Er beschreibt, wie viel Leistung die RĂŒckseite im Vergleich zur Vorderseite erzielt â bei modernen Modulen liegt dieser Wert zwischen 70 und 95âŻ%. In der Praxis ergibt sich daraus ein möglicher Mehrertrag von 5 bis 30âŻ%, abhĂ€ngig von Montagehöhe, Untergrund, Neigungswinkel und Verschattung.

Bifaziale Solarmodule â die Vor- und Nachteile
Bifaziale Solarmodule bringen Ihnen in der Regel deutlich höhere ErtrĂ€ge durch eine Steigerung der Energieeffizienz, da sie neben direktem Sonnenlicht auch reflektiertes Licht in Energie umwandeln können. Die robuste Glas-Glas-Konstruktion der meisten bifazialen Module gewĂ€hrleistet eine auĂergewöhnliche Langlebigkeit von ĂŒber 25 Jahren und macht sie widerstandsfĂ€higer gegen UmwelteinflĂŒsse als herkömmliche Module.

Besonders vorteilhaft ist ihre bessere Leistung und Nutzung der Solarenergie bei diffusem Licht, wodurch sie auch bei bewölktem Himmel oder in den Morgen- und Abendstunden sowie im Winter höhere ErtrÀge erzielen. Bei vertikaler Montage, etwa an Fassaden oder ZÀunen, zeigen bifaziale Module zusÀtzlich reduzierte Probleme mit Schneelast oder Verschmutzung, da beide Seiten des Moduls zur Energieerzeugung beitragen.

Herausforderungen um die Solarzellen
Die höheren Anschaffungskosten stellen den wichtigsten Nachteil bifazialer Module dar â sie kosten etwa 10â20 % mehr als vergleichbare monofaziale Module. Der aufwĂ€ndigere Planungs- und Montageprozess erfordert spezialisierte Fachkenntnisse, da die RĂŒckseitenbestrahlung prĂ€zise berechnet und die Montage entsprechend angepasst werden muss.
Bifaziale Solarmodule â Hersteller, Preise und VerfĂŒgbarkeit im Vergleich
Der Markt fĂŒr zweiseitige Solarmodule wĂ€chst stetig und wird von etablierten Herstellern wie JA Solar, Jolywood und Trina Solar dominiert. Diese Anbieter haben ihre Produktpaletten konsequent erweitert und bieten heute bifaziale Module in Leistungsklassen von 440 bis ĂŒber 500 Watt an â sowohl als Glas-Glas- als auch als Glas-Folie-Module.
- JA Solar ĂŒberzeugt mit der Deep Blue Serie, deren Module einen Bifazialfaktor von bis zu 85âŻ% erreichen â das bedeutet, dass die RĂŒckseite nahezu die gleiche Leistung erbringen kann wie die Vorderseite.
- Jolywood hat sich auf die Produktion von N-Typ-Zellen spezialisiert. Diese Zelltechnologie ist besonders langlebig, weniger anfĂ€llig fĂŒr Leistungsverluste durch Lichtdegradation und ideal fĂŒr bifaziale Nutzung geeignet.
- Trina Solar kombiniert bewĂ€hrte Technik mit innovativen Zellstrukturen und erreicht damit Wirkungsgrade von ĂŒber 22âŻ% â auch bei diffusem Licht, im Winter oder hohen Temperaturen.
Neben der Zelltechnologie unterscheiden sich die Module auch im Design. Besonders gefragt sind Full-Black Glas-Glas-Module fĂŒr Ă€sthetisch anspruchsvolle Installationen. Wenn Sie maximale Effizienz suchen, raten wir oft zu Lösungen mit PERC- oder Heterojunction-Technologie:
- PERC-Zellen (Passivated Emitter and Rear Cell) besitzen eine zusĂ€tzliche Reflexionsschicht auf der RĂŒckseite, die ungenutztes Licht wieder in die Zelle lenkt â ideal fĂŒr direkte Sonneneinstrahlung.
- Heterojunction-Zellen (HJT) kombinieren kristallines und amorphes Silizium. Sie sind besonders effizient bei diffusem Licht und behalten ihre Leistung auch bei hohen Temperaturen.
Die Preise fĂŒr diese Module liegen je nach Hersteller, Bauart und Leistung aktuell etwas ĂŒber denen konventioneller Module, sind jedoch durch die mögliche Mehrleistung von 5 bis 30âŻ% wirtschaftlich sehr attraktiv â insbesondere fĂŒr HauseigentĂŒmerinnen und HauseigentĂŒmer, die ihre Anlage optimal auslegen lassen.
Wann bringen bifaziale Module den gröĂten Mehrertrag?
Bifaziale Solarmodule entwickeln ihr volles Potenzial vor allem dann, wenn beide Seiten optimal dem Licht ausgesetzt sind. Das ist besonders bei FreiflÀchenanlagen, Carports, Fassadenmontage oder erhöhten Terrassenkonstruktionen der Fall.

Ein heller, reflektierender Untergrund steigert zusĂ€tzlich den RĂŒckseitenertrag â etwa durch Kies, hellen Sand, Schnee oder speziell beschichtete, weiĂe Dachfolien, die indirekt das Sonnenlicht reflektieren.
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Bifaziale Module auf dem SchrĂ€gdach â sinnvoll oder ein Fehler?
Auf schrĂ€gen DĂ€chern ist der Nutzen zweiseitiger Module deutlich begrenzt, da die RĂŒckseite der Module nur wenig reflektiertes Licht vom Dach selbst oder der Umgebung erhĂ€lt und die FlĂ€che entsprechend nicht optimal genutzt wird. Die höheren Einnahmen durch diese Lösung beschrĂ€nken sich meist auf Werte von bis zu 5 %, sodass sich die Installation von solchen PV-Modulen oft nicht lohnt.Â

Eine professionelle Standortanalyse durch Enter ermittelt das tatsĂ€chliche Potenzial und verhindert Fehlinvestitionen. Dabei werden Komponenten wie Dachfarbe, Umgebungsbebauung und lokale LichtverhĂ€ltnisse berĂŒcksichtigt.
Kombination mit Dachsanierung
Insbesondere, wenn Sie eine umfassende Dachsanierung vornehmen lassen, kann es sich lohnen auch zweiseitigen Solarzellen zu montieren, um Synergieeffekte zu nutzen und Kosten sowie Zeit zu sparen. Ein Beispiel: FĂŒr beide sind GerĂŒstkosten nötig, um auf das Dach zu kommen.

Förderung und Finanzierung: So rechnet sich die Investition
Die PV-Module können im Rahmen aller gĂ€ngigen Förderungen fĂŒr Photovoltaik unterstĂŒtzt werden. Der KfW-Förderkredit 270 bietet zinsgĂŒnstige Finanzierung fĂŒr Photovoltaik-Anlagen inklusive Speicher bis zu 150.000 ⏠pro Vorhaben. Besonders vorteilhaft: Seit Januar sind neue PV-Anlagen von der Umsatzsteuer befreit, was die Gesamtinvestition um 19 % reduziert.
Viele BundeslĂ€nder und Kommunen bieten zusĂ€tzliche Förderungen fĂŒr innovative Solartechnologien. Baden-WĂŒrttemberg schreibt beispielsweise bei Dachsanierungen den Einbau von Photovoltaikanlagen vor.
Wirtschaftlichkeitsrechnung und Amortisation
Die Amortisationsdauer bifazialer Module liegt bei optimalen Bedingungen zwischen 8 und 11 Jahren. Bei einer 10-kWp-Anlage mit konventionellen Modulen entstehen Kosten von etwa 15.000 âŹ. Bifaziale Module kosten rund 20 % mehr â also etwa 18.000 ⏠â, erzielen aber 15â25 % höhere ErtrĂ€ge unter idealen Bedingungen.
Ein Rechenbeispiel: Eine 10-kWp-Anlage mit bifazialen Modulen auf einem Flachdach mit hellem Kiesuntergrund kann jĂ€hrlich 12.000 kWh statt 10.000 kWh erzeugen. Bei 30 Cent Strompreis und 8 Cent EinspeisevergĂŒtung ergeben sich zusĂ€tzliche Erlöse von etwa 600 ⏠pro Jahr. Die Mehrkosten von 3.000 ⏠amortisieren sich damit in 5 Jahren.
Enter als Ihr Partner fĂŒr bifaziale Solarmodule
Enter bietet eine vollumfĂ€ngliche Beratung fĂŒr bifaziale Solarmodule, die weit ĂŒber einen einfachen Produktvergleich hinausgeht. Unser Energieeffizienz-Experte kommt kostenlos zu Ihnen nach Hause und analysiert die Gegebenheiten vor Ort. Dabei werden entscheidende Faktoren wie Untergrund, Verschattung, Dachneigung und Reflektionseigenschaften der Umgebung detailliert bewertet, um die besten Module zu finden.

Diese prĂ€zise Analyse ist essentiell, da bifaziale Module ihre StĂ€rken nur unter optimalen Bedingungen ausspielen können. Unsere Experten von Enter analysieren die FlĂ€che Ihres Daches sowie die Umgebung genau und lassen die Erkenntnisse in eine Wirtschaftlichkeitsrechnung flieĂen, die den realistischen Ertrag bifazialer Module fĂŒr Ihre spezifische Situation aufzeigt. Die Modulauswahl erfolgt anhand Ihrer individuellen Anforderungen â ob Glas-Glas-Module fĂŒr maximale Langlebigkeit oder Glas-Folie-Module fĂŒr ein ausgewogenes Preis-Leistungs-VerhĂ€ltnis.
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Förderservice und Zusatzleistungen
Enter ĂŒbernimmt die komplette Förderantragsstellung und sichert Ihnen mit der Enter Fördergarantie die maximale Fördersumme fĂŒr Ihre bifaziale PV-Anlage. Neben dem KfW-Förderkredit fĂŒr Photovoltaikanlagen und regionalen ZuschĂŒssen profitieren Sie von der Umsatzsteuerbefreiung, die die Investitionskosten deutlich reduziert.
Enter vermittelt ausschlieĂlich geprĂŒfte Handwerksbetriebe aus dem deutschlandweiten Netzwerk, die Erfahrung mit der Installation bifazialer Module haben. Von der ersten Beratung ĂŒber die Montage bis zur Inbetriebnahme begleitet Enter Ihr Solarprojekt und sorgt fĂŒr einen transparenten, stressfreien Ablauf â zusĂ€tzlich sparen wir Ihnen bis zu 2.000 âŹ.
Fazit: FĂŒr wen lohnen sich bifaziale Solarmodule wirklich?
Bifaziale Solarmodule entfalten ihr volles Potenzial unter ganz spezifischen Bedingungen. HauseigentĂŒmerinnen und HauseigentĂŒmer mit FlachdĂ€chern, FreiflĂ€chenmöglichkeiten oder Carports profitieren am meisten von der innovativen Technologie. Entscheidend sind helle, reflektierende UntergrĂŒnde wie Kies, Sand oder weiĂe DachflĂ€chen, die das Sonnenlicht optimal zur RĂŒckseite der Module zurĂŒckwerfen. Bei diesen idealen Voraussetzungen können Sie einen Mehrertrag von 20 bis 30 % gegenĂŒber herkömmlichen Solarmodulen erreichen.
FĂŒr klassische SchrĂ€gdĂ€cher mit dunkler Dacheindeckung sind bifaziale Module hingegen weniger empfehlenswert. Hier kann die RĂŒckseite nur minimal zusĂ€tzliches Licht einfangen. Auch bei stark verschatteten Standorten oder ungĂŒnstiger Ausrichtung bleibt der Mehrwert begrenzt.
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FAQ
Sind bifaziale Solarmodule deutlich teurer als herkömmliche Module?
Bifaziale Solarmodule kosten etwa 10â20 % mehr als vergleichbare monofaziale Module. Bei einem 10 kWp System entspricht das einem Aufpreis von 1.000-2.000 âŹ. Durch den höheren Energieertrag von bis zu 30 % amortisiert sich diese Investition jedoch meist kurzer Zeit.
Kann ich bifaziale Module auf meinem SchrÀgdach installieren?
GrundsĂ€tzlich ja, jedoch ist der Mehrertrag auf SchrĂ€gdĂ€chern oft gering. Die RĂŒckseite erhĂ€lt nur wenig reflektiertes Licht, wodurch der Vorteil bifazialer Technologie nicht vollstĂ€ndig genutzt wird. Bei dunklen Dachziegeln oder fehlender Reflexion bleibt der Mehrertrag oft unter 5 %.
Wie unterscheidet sich die Montage bifazialer Solarmodule von Standardmodulen?
FĂŒr bifaziale Module gelten besondere Anforderungen: Sie benötigen meist mehr Abstand zum Untergrund und sollten möglichst verschattungsfrei montiert werden. Eine erhöhte Konstruktion â z.âŻB. auf einem Flachdach oder Carport â ist ideal, damit reflektiertes Licht die RĂŒckseite erreicht. Bei der Planung mĂŒssen diese Faktoren frĂŒh berĂŒcksichtigt werden, um den Mehrertrag auszuschöpfen.
Benötige ich spezielle Wechselrichter fĂŒr bifaziale Module?
Moderne String-Wechselrichter können problemlos mit bifazialen Modulen arbeiten. Wichtig ist, dass der Wechselrichter fĂŒr die höhere Modulleistung ausgelegt wird, da diese Module mehr Strom produzieren können. Bei Ă€lteren Anlagen sollten Sie die KompatibilitĂ€t prĂŒfen lassen. Leistungsoptimierer können den Ertrag bei teilweiser Verschattung zusĂ€tzlich verbessern.
Wie aufwÀndig ist die Wartung bifazialer Solarmodule?
Bifaziale Module erfordern keine spezielle Wartung, jedoch sollten beide Seiten gereinigt werden. Bei erhöhter Montage ist die RĂŒckseite meist selbstreinigend durch Wind und Regen. Eine jĂ€hrliche SichtprĂŒfung und Leistungskontrolle reichen aus, wie bei herkömmlichen Modulen auch.
Was kosten bifaziale Solarmodule im Vergleich zu Standardmodulen?
Bifaziale Module sind in der Anschaffung etwas teurer â hĂ€ufig zwischen 10 und 20âŻ% Aufpreis gegenĂŒber Standardmodulen. DafĂŒr bieten sie bei geeigneter Installation bis zu 30âŻ% Mehrertrag. Dank lokaler Förderungen und höherer Energieausbeute gleichen sich die Mehrkosten oft innerhalb weniger Jahre aus.


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