Heizen mit Fernwärme: Kosten, Vor- und Nachteile

Heizen mit Fernwärme ist zwar komfortabel, verursacht aber auch hohe Kosten im Betrieb und bindet Sie meist über Jahre an einen lokalen Versorger. Deutlich günstiger und unabhängiger heizen Sie mit einer Wärmepumpe oder Pelletheizung. Enter berät Sie, welches Heizsystem am besten zu Ihnen passt.

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    Das Heizen mit Fernwärme gewinnt zunehmend an Beliebtheit – knapp 15 % der Haushalte in Deutschland beziehen ihre Wärme mittlerweile aus der Ferne. Allerdings bringt die komfortable Heizungsart auch einige Nachteile mit sich, etwa die hohen Betriebskosten oder die Abhängigkeit vom lokalen Versorger. Die Energieeffizienz-Experten von Enter beraten Sie gerne zum Thema Fernwärme und zeigen Ihnen, welche Heizsysteme sonst noch für Ihr Haus infrage kommen.

    Das Thema kurz und kompakt

    Checkmark

    Funktion: Unter dem Begriff Fernwärme versteht man die Wärmeversorgung von privaten sowie gewerblichen Gebäuden mit Wärmeenergie, welche als Nebenprodukt in entfernt gelegenen Kraftwerken anfällt.

    Checkmark

    Investition & Betrieb: Für den Fernwärmeanschluss fallen einmalige Kosten zwischen 5.000 und 12.000 € an. Die jährlichen Betriebskosten für ein Einfamilienhaus mit 18.000 kWh Heizlast liegen bei etwa 2.700 €.

    Checkmark

    Licht & Schatten: Heizen mit Fernwärme ist komfortabel und platzsparend. Dafür sind die Kosten im Betrieb höher und die Vertragslaufzeiten deutlich länger als bei anderen Heizsystemen.

    Checkmark

    Rundum-Service: Enter berät Sie unabhängig zu allen Heizoptionen und unterstützt Sie dabei, die optimale und kostengünstigste Lösung zu finden – inklusive maximaler staatlicher Förderung.

    Was ist Fernwärme?

    Fernwärme ist eine zentrale Form der Wärmeversorgung, bei der thermische Energie aus Kraftwerken oder Heizzentralen über ein weit verzweigtes Wärmenetz zu angeschlossenen Gebäuden transportiert wird. Das Besondere: Gebäude mit Fernwärmeanschluss benötigen keine eigene Heizungsanlage. Die Wärmeübertragung erfolgt stattdessen über eine kompakte Übergabestation im Haus, die das zentral erhitzte Wasser (bis zu 130 °C) für Heizung und Warmwasser nutzbar macht.

    Checkmark

    Experten-Tipp: Fernwärme kann nur genutzt werden, wenn das Gebäude über einen direkten Anschluss an das Fernwärmenetz verfügt. Solche Anschlüsse sind oft nur in Ballungsräumen bzw. Großstädten flächendeckend vorhanden.

    Wie funktioniert Fernwärme

    Wo und wie wird Fernwärme produziert?

    Die Wärmeenergie für ein Fernwärmenetz stammt meist aus unterschiedlichen Wärmeerzeugungsanlagen. Die drei gängigsten Arten sind:

    • Kraft-Wärme-Kopplung (KWK): In Blockheizkraftwerken wird gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt. Durch diese Kombination wird eine besonders hohe Energieausbeute von bis zu 80 % erreicht.
    • Industrielle Abwärme: Wärme aus Müllverbrennungsanlagen oder industriellen Produktionsprozessen wird sinnvoll genutzt, statt ungenutzt an die Umwelt abgegeben zu werden.
    • Erneuerbare Energien: Ein wachsender Anteil der Fernwärme stammt aus Biomassekraftwerken, Geothermie oder großen Solarthermieanlagen. Aktuell liegt dieser Anteil bei etwa 20 % – soll laut Bundesregierung bis 2030 aber auf mindestens 30 % steigen.

    Neben der klassischen Fernwärme mit hohen Vorlauftemperaturen gewinnen auch sogenannte „kalte Nahwärmenetze“ an Bedeutung. Diese arbeiten mit deutlich niedrigeren Temperaturen zwischen 10 und 25 °C. Die eigentliche Erwärmung erfolgt dann über Wärmepumpen in den einzelnen Gebäuden. Der Vorteil: Die Energieverluste im Wärmenetz sind geringer.

    Zusammensetzung von Fernwärme in Deutschland

    Was kostet Fernwärme?

    Der Anschluss an ein Fernwärmenetz verursacht zunächst einmalige Kosten zwischen 5.000 und 12.000 €. Diese setzen sich aus der Installation der Übergabestation, dem Anschluss an das Fernwärmenetz und den notwendigen baulichen Maßnahmen zusammen.

    Im Betrieb variieren die Kosten für Fernwärme sehr stark, je nach Region und Anzahl der Anbieter vor Ort. Der Preis pro Kilowattstunde setzt sich dabei aus zwei großen Bausteinen zusammen:

    • Anschlusswert/Grundpreis: Für die Bereitstellung der Fernwärme erhebt der Versorger einen sogenannten Anschlusswert bzw. Grundpreis. Die Höhe dieses Preises richtet sich nach der Nennleistung der Fernwärmeheizung und liegt in der Regel zwischen 40 und 60 € pro Monat. 
    • Arbeitspreis: Hierbei handelt es sich um den tatsächlichen Verbrauchspreis, den Hausbesitzer pro Kilowattstunde Fernwärme zahlen müssen. Je nach Region und Versorger variiert dieser mitunter stark, im Durchschnitt liegt er bei etwa 12 Cent.

    In einem typischen Einfamilienhaus mit einem Wärmebedarf von 18.000 kWh entstehen beim Heizen mit Fernwärme somit Kosten von um die 2.700 € pro Jahr. Aber Achtung: Nachzahlungen im vierstelligen Bereich sind für Fernwärmekunden leider keine Seltenheit.

    Fernwärme: Kosten im Vergleich zu anderen Heizsystemen

    Mit mehr als 2.500 € liegen die jährlichen Heizkosten bei Fernwärme deutlich höher als bei einer Wärmepumpe oder Gasheizung. Ein Grund dafür ist die Monopolstellung der Anbieter: Pro Region gibt es meist nur einen Fernwärmeversorger, wodurch ein Anbieterwechsel – anders als bei Gas oder Strom – nicht möglich ist.

    Energieträger Preis pro Kilowattstunde Jährliche Heizkosten (18.000 kWh Wärmebedarf)
    Gasheizung 11 ct 1.980 €
    Ölheizung 12 ct 2.160 €
    Wärmepumpe (JAZ 4) 8 ct 1.440 €
    Pelletheizung 7 ct 1.260 €
    Fernwärme 15 ct 2.700 €

    Enter unterstützt Sie dabei, die wirtschaftlichste Heizlösung für Ihre individuelle Situation zu finden. Durch den umfangreichen Förderservice sichert Ihnen Enter zudem die maximale staatliche Unterstützung für Ihr neues Heizsystem.

    Welche Vor- und Nachteile hat Fernwärme?

    Die Wärmeversorgung mit Fernwärme ist unkompliziert und besonders in dicht besiedelten Gebieten wie Neubau-Quartieren lukrativ. Heizen mit Fernwärme im Ein- oder Mehrfamilienhaus spart Platz, da kein eigenes Heizsystem installiert oder Brennstoffe besorgt werden müssen. Der Fernwärme-Hausanschluss wird staatlich gefördert und von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) subventioniert. Mindestens 30 % und maximal 70 % der Kosten werden Ihnen bezuschusst.

    Allerdings bringt das Heizen mit Fernwärme auch einige Nachteile mit sich. Der größte Minuspunkt der neuen Heizungsart sind dabei sicherlich die hohen Kosten im Betrieb, aber auch die eingeschränkte Verfügbarkeit und die Monopolstellung der Versorger dürfte manche Verbraucher abschrecken.

    Vorteile Nachteile
    Kaum Kosten für die Heizungswartung Überdurchschnittlich hohe Kosten im Betrieb
    Platzsparend, da keine eigene Heizung im Haus benötigt (Übergabestation) Kein kurzfristiger Anbieterwechsel möglich
    Kein Brennstoff nötig Lange Vertragslaufzeiten
    Kein Austausch der Heizkörper nötig Monopolstellung auf Seiten der Versorger
    Umstieg auf grüne Wärme möglich Teilweise als Heizung vorgeschrieben

    Welche Bedeutung hat Fernwärme als Wärmequelle?

    In Deutschland heizen bundesweit etwa 5,6 Millionen Gebäude mit Fernwärme, was einem Anteil von rund 14 % entspricht. Besonders in Großstädten wie Hamburg und Berlin sowie in den östlichen Bundesländern ist Heizen mit Fernwärme sehr beliebt.

    Mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG) sowie dem Wärmeplanungsgesetz (WPG) könnte Fernwärme in Zukunft sogar eine noch größere Rolle bei der Wärmewende in Deutschland spielen. Denn der Anschluss an ein Fernwärmenetz gilt als eine Möglichkeit, die 65-Prozent-Regelung des GEG zu erfüllen – obwohl aktuell nur etwa 20 % der Fernwärme aus erneuerbaren Quellen stammt.

    Anteil der neu installierten Heizungen im Neubau

    Was sind die Alternativen zu Fernwärme?

    Der Anschluss an ein Fernwärmenetz ist nicht immer die beste oder überhaupt eine mögliche Option. Als umweltfreundliche Alternative bietet sich vor allem die Wärmepumpe an. Mit jährlichen Heizkosten von etwa 1.500 € ist sie deutlich günstiger im Betrieb als Fernwärme. Darüber hinaus sind sie beim Umstieg auf eine Wärmepumpe nicht an die Wärmeplanung der Städte oder lange Vertragslaufzeiten der Versorger gebunden. Im Neubau ist die Wärmepumpe daher heute schon die mit Abstand beliebteste Heizung.

    Eine weitere Alternative ist die Pelletheizung bzw. Biomasseheizung, die mit jährlichen Betriebskosten von circa 1.300 € ebenfalls deutlich günstiger ist als eine Fernwärmeheizung. Aufgrund Ihrer hohen Effizienz bei gleichzeitig hohem Platzbedarf kommt diese Art der Heizung vor allem in weniger isolierten Altbauten mit ausreichend Platz im Keller zum Einsatz.

    Checkmark

    Experten-Tipp: In Gebieten mit Anschlusszwang für Fernwärme können klimafreundlichen Alternativen trotzdem genutzt werden – der Anschlusszwang greift nämlich nicht, wenn nachweislich mit erneuerbaren Energien geheizt wird.

    Mit Enter zu umweltfreundlichen Heizmethoden beraten lassen

    Unsere erfahrenen Energieeffizienz-Experten beraten Sie kompetent zu den verschiedenen Heizungsalternativen für Ihren Haushalt. Bei Fragen zu Energieeffizienz Ihrer Heizungsanlage, Wärmeerzeugung mit erneuerbaren Energien, Energie sparen und energetischer Sanierung stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung – wir helfen Ihnen, im Rahmen eines iSFP einen Förderantrag bei der KfW zu stellen, damit Sie garantiert die maximale Fördersumme ausgezahlt bekommen. Melden Sie sich noch heute über unsere Energieberatung und vereinbaren Sie kostenlos ein Erstgespräch

    Fazit: Heizen mit Fernwärme hat Licht und Schatten

    Das Heizen mit Fernwärme bringt einige Vorteile mit sich, etwa den geringen Platzbedarf oder die einfache Installation. Die hohen Betriebskosten von fast 3.000 € sowie die Abhängigkeit von meist nur einem Anbieter sind jedoch gewichtige Nachteile, die man bei der Wahl einer neuen Heizung nicht außer Acht lassen sollte. Wollen Sie Ihr Haus günstiger und schon heute umweltfreundlich mit Wärme versorgen, lohnt sich stattdessen der Umstieg auf eine Wärmepumpe oder Pelletheizung.

    Wenn Sie noch unsicher sind, wie Sie Ihren Wärmebedarf am besten decken können, können Sie ganz einfach online Kontakt mit unseren Energieberatern aufnehmen und einen individuellen Sanierungsfahrplan aufstellen lassen. Mit Enter wird Ihre Wärmeversorgung sicher und schnell grün.

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    FAQ

    Wie heizt man am besten mit Fernwärme?

    Heizen mit Fernwärme funktioniert wie jedes andere Heizsystem auch, eine besondere Bedienung ist daher nicht notwendig. Für eine optimale Verteilung der Wärme im Raum ist es jedoch sinnvoll, keine Gegenstände vor die Heizkörper zu stellen und die Raumtemperatur konstant zu halten.

    Ist Heizen mit Fernwärme günstiger als mit Gas?

    Nein, Fernwärme ist mit jährlichen Kosten von etwa 2.700 € deutlich teurer als Gas, welches bei gleichem Verbrauch nur etwa 1.980 € kostet. Moderne Systeme wie Wärmepumpen (1.440 €) oder Pelletheizungen (1.260 €) sind nochmal günstiger im Betrieb.

    Für wen lohnt sich Fernwärme?

    Fernwärme lohnt sich vor allem für Hausbesitzer, die …

    • sich in einem Gebiet mit vorhandenem Wärmenetz befinden
    • keine eigene Heizungsanlage installieren möchten oder können
    • wenig Platz für Heizungstechnik haben
    • eine wartungsarme Heizlösung suchen

    Für Verbraucher, die günstig und unabhängig von ihrem Energieversorger heizen möchten, lohnt sich Fernwärme hingegen nicht.

    Ist jeder Heizkörper für Fernwärme geeignet?

    Ja, handelsübliche Heizkörper sind grundsätzlich für Fernwärme geeignet. Die Wärmeübertragung erfolgt wie bei anderen wassergeführten Heizsystemen. Eine Anpassung oder ein Austausch bestehender Heizkörper ist in der Regel nicht notwendig.

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