Welche Energieeffizienzklasse ist gut für ein Haus?

Seit mehr als 30 Jahren werden Elektrogeräte mit einem Etikett zu ihrem Energieverbrauch gekennzeichnet. Die Einteilung erfolgt dabei nach den Buchstaben A bis H. Auch für Häuser wird diese Skaleneinteilung verwendet – der Gesetzgeber verpflichtet Hauseigentümer bei Vermietung oder Verkauf einer Immobilie sogar zur Vorlage eines entsprechenden Energieausweises, in dem der Energieverbrauch des Gebäudes oder der Wohnung aufgeschlüsselt ist. Worauf du beim Kauf oder Miete eines Hauses achten musst und welche Energieeffizienzklassen die meisten Vorteile bringen, erfährst du hier.
Das Thema kurz und kompakt
Was ist die Energieeffizienzklasse?
Mit der Energieeffizienzklasse (EEK) wurde eine Skala zur Bewertung des Energieverbrauchs von Geräten und Gebäuden entwickelt. Mithilfe dieser sollen Kunden und Immobilienbesitzer in der Lage sein, sich mit dem Energielabel für oder gegen den Kauf eines Hauses oder eines Produkts zu entscheiden. Die Verwendung der Buchstaben A bis H ist an das amerikanische Notensystem angelehnt, bei dem A als bester Wert einen geringen Energieverbrauch darstellt und H als schlechtester Wert einen hohen Verbrauch.
Neben Haushaltsgeräten erhalten auch Klimaanlagen, Heizungssysteme und Warmwasserbereiter eine solche Einschätzung. Insbesondere für den Neubau oder die Sanierung eines Altbaus ist es also wichtig, sich vorher mit den Energieeffizienzklassen auseinanderzusetzen.

Übersicht der Energieeffizienzklassen von Häusern
Für Häuser, also komplette Immobilien, gibt es den bedarfsorientierten Energieausweis und den verbrauchsorientierten Energieausweis. Der Bedarfsausweis gibt den theoretischen Energiebedarf eines Gebäudes an. Der Verbrauchsausweis hingegen errechnet den tatsächlichen Energieverbrauch. Dafür werden mindestens die letzten drei Jahre des Abrechnungszeitraums benötigt, damit die Ergebnisse aussagekräftig sind. Die Energieeffizienzklassen sind jeweils an einem festgelegten Endenergieverbrauch pro m² pro Jahr orientiert.
Passivhaus
Ein Passivhaus arbeitet mit passiven Energiequellen. Dazu zählen Sonnenstrahlung und interne Wärmequellen, die durch die Nutzung von Elektrogeräten entstehen oder durch die im Haushalt lebenden Personen. Passivhäuser sind hervorragend gedämmt und verfügen über eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. So geht keine Wärme verloren.
Nullenergiehaus
Nullenergiehäuser haben ihren Namen durch ihre jährliche Energiebilanz. Am Ende eines Abrechnungszeitraums sollten sich die extern bezogene Energie und die selbst erzeugte Energie (z. B. durch Photovoltaikanlagen) ausgleichen.
Energie-Plus-Haus
Bei einem Energie-Plus-Haus ist vorgesehen, dass über ein Abrechnungsjahr mehr Energie produziert als verbraucht wird. Dafür ist neben effizienten Haushaltsgeräten auch eine fachkundig installierte, hochwertige Gebäudehülle-Dämmung notwendig. Heizungsanlage und Anlagentechnik bestehend aus Sanitär und Stromversorgung müssen auf dem gleichen hohen Niveau sein.
Energieautarkes Haus
Häuser, die energieautark funktionieren, können ihren Energiebedarf aus eigener Quelle decken. Dazu sind Wärme- und Stromspeicher erforderlich, die die im Sommer aus Photovoltaik- oder Solaranlagen selbst produzierte Wärme und erzeugten Strom bis in den Winter hinein nutzbar machen. Auch hier sind eine gute Dämmung und energieeffiziente Anlagentechnik sowie Haushaltsgeräte wichtig.
Niedrigenergiehaus
Der Begriff „Niedrigenergiehaus“ ist zwar kein geschützter oder genormter Begriff, sagt aber deutlich aus, was mit solchen Häusern erreicht werden soll. Mittlerweile ist der Großteil der Neubauten in Deutschland energieeffizient gebaut und kann so als Niedrigenergiehaus bezeichnet werden.
Das energiesparende 3-Liter-Haus
Ein 3-Liter-Haus ist ein Niedrigenergiehaus, das mit ganz bestimmten Anforderungen gebaut wird. Es sollen lediglich 3 Liter Heizöl pro Quadratmeter und Jahr verbraucht werden – umgerechnet führt das zu einem Endenergiebedarf von etwa 30 kWh/m² im Jahr.
GEG-Gebäude/Referenzhaus
Im Gebäudeenergiegesetz (GEG) sind Anforderungen an den Energieverbrauch eines Neubaus festgehalten. Damit dieser vorher errechnet werden kann, gibt es die sogenannten Referenzhäuser. Mit diesen können energetische Sanierungen simuliert werden, sodass deutlich wird, ob die Ansprüche des GEG an Energiebedarf und U-Wert eingehalten werden können und die CO₂-Emissionen bei einem Minimum bleiben.
KfW-Effizienzhaus bzw. Energieeffizienzhaus
Das KfW-Effizienzhaus ist ein etabliertes Kennzeichen für Qualität und Energieeffizienz. Es wurde von der Deutschen Energie-Agentur (dena) in Zusammenarbeit mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) ausgearbeitet. Die KfW-Effizienzhäuser können je nach Energiebedarf eingeteilt werden und orientiert sich an den Vorgaben der BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude).

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Was ist der Unterschied zwischen Energieeffizienzklassen und dem KfW-Effizienzhaus-Standard?
Während die Energieeffizienzklasse angibt, wie hoch oder niedrig der Energieverbrauch eines Hauses ausfällt, ist ein KfW-Effizienzhaus-Standard der Orientierungsmaßstab für die KfW. Die Kreditanstalt fördert Modernisierungsmaßnahmen und energieeffizientes Bauen mit Krediten und Zuschüssen. Dafür nutzt die KfW den Primärenergiebedarf des Gebäudes, also den theoretisch möglichen Verbrauch. Im Energieausweis hingegen wird in der Regel die Energieeffizienzklasse angegeben, die dem tatsächlichen Endenergieverbrauch entspricht.
Wo finde ich die Energieeffizienzklasse für das Haus?
Der Energieausweis eines Hauses gibt Auskunft über die Energieeffizienzklasse. Beim Kauf oder bei der Vermietung eines Hauses ist der bisherige Eigentümer dazu verpflichtet, einen aktuellen Energieausweis der gekauften oder gemieteten Wohnfläche zur Verfügung zu stellen.
Seit 2020 steht diese Pflicht im Gebäudeenergiegesetz (GEG), welches alle bisherigen Energie-Verordnungen Deutschlands vereint. Dazu zählt auch die Energieeinsparverordnung (EnEV).

Welche Energieeffizienzklasse muss ein Haus haben?
Neubauten sollten in der Regel mindestens die Energieeffizienzklasse C erreichen. Das entspricht etwa 75 bis 100 kWh/m². Besser wäre eine Energieeffizienzklasse B – mit diesem Standard kannst du dich für die Förderung durch die KfW bewerben. Die Kreditanstalt fördert energieeffiziente Häuser mit den Effizienzstufen A (KfW 40) und B (KfW 55) mit einem Kredit von bis zu 150.000 €. Die KfW gewährleistet einen Tilgungszuschuss zwischen 5 und 45 % für den Neubau eines Hauses mit KfW-40- und KfW-55-Standard. Weitere Effizienzstufen (KfW 70, 85 und 100) werden nicht bezuschusst, werden aber zur Einschätzung der Energieeffizienz von Bestandsgebäuden genutzt. Bis 2025 sollen KfW-40-Häuser den Standards für Neubauten entsprechen.
Viele der Bestandsgebäude in Deutschland sind noch nicht oder unzureichend saniert und werden deshalb in die Energieeffizienzklassen F oder G eingeteilt. Mit entsprechenden Modernisierungsmaßnahmen kann allerdings ein Standard von D oder C erreicht werden.

Wie verbessere ich die Energieeffizienz eines Gebäudes?
Wenn du einen unsanierten oder teils sanierten Altbau gekauft hast oder besitzt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Energieeffizienz der Immobilie zu steigern.
Dämmmaßnahmen
Mit der richtigen Gebäudedichtheit kannst du den Wärme- und Energieverlust bereits um ein Vielfaches verringern. Wichtig ist, dass die Gebäudehülle, das Dach oder die oberste Geschossdecke sowie die Kellerdecke, falls vorhanden, fachgerecht und hochwertig gedämmt werden. Auch der U-Wert der Türen und Fenster sollte dabei beachtet werden – falls dieser im Vergleich zur neuen Dämmung zu schlecht ist, solltest du über einen Fenstertausch nachdenken. Die Dämmmaßnahmen werden staatlich gefördert. Enter hilft dir dabei, deine Modernisierungsmaßnahmen zu priorisieren. Wir erstellen dir einen individuellen Sanierungsfahrplan und stellen deinen Förderantrag. Sichere dir mit unserer Beratung weitere 5 % Förderbonus!
Heizsystem austauschen oder optimieren
Der Austausch oder die Optimierung der Heizungsanlage kann ebenfalls viel bewirken. Alte Gas- oder Ölheizungen kannst du durch umweltbewusstere und effizientere Wärmepumpen oder Wärmepumpen unterstützende Solarthermie-Anlagen ersetzen. Für beides kannst du Förderungen vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und der KfW beantragen. Wir von Enter helfen dir dabei, die richtige Reihenfolge deiner energetischen Baumaßnahmen zu finden. Unsere dena-zertifizierten Energie-Experten stehen dir jederzeit zur Verfügung und sind während der gesamten Baumaßnahmen zu erreichen. Wir stehen für dich in Kontakt mit den Förderstellen und achten darauf, dass du die gesamte Fördersumme ausgezahlt bekommst.
Alternativ kannst du deine vorhandene Heizung optimieren und beispielsweise einen hydraulischen Abgleich durchführen lassen.
Kosten für ein Energieeffizienzklassen-Haus berechnen
Beim Kauf einer Immobilie gibt es einiges zu beachten – allen voran die energetische Wirtschaftlichkeit des Gebäudes. Durch die Energieeffizienzklasse eines Hauses ist es allerdings leicht, die anfallenden Kosten grob zu berechnen. Dafür wird die Wohnfläche in Quadratmetern mit 1,2 und dem Verbrauchswert laut Energieeffizienzklasse multipliziert:

Die Investitionskosten für neue Heizungsanlagen oder zusätzliche Dämmungen sind hingegen nicht pauschal zu errechnen. Je nachdem, für welche Immobilie du dich entscheidest, gilt allerdings: Je besser die Energieeffizienzklasse, desto geringer fallen nachträgliche Ausbesserungskosten aus.
Fazit: Berechnung der Energieeffizienzklasse des Hauses kann sich lohnen
Die Energieeffizienzklassen bieten die optimale Möglichkeit, verschiedene Gebäude miteinander zu vergleichen. Unabhängig davon, ob du eine Wohnung zur Miete oder ein Haus zum Kauf suchst, ist es immer sinnvoll, die Energieeffizienzklassen miteinander zu vergleichen. So hast du einen ungefähren Überblick darüber, welche Heizkosten auf dich zukommen können.
Unser Tipp: Achte darauf, dass jeder Energieausweis mit dem Endenergieverbrauch erstellt wurde. Auf diese Weise hast du den tatsächlichen Energieverbrauch einer Immobilie und nicht den theoretischen.
Enter berät dich gern zu Modernisierungsmaßnahmen und erstellt dir einen individuellen Sanierungsfahrplan, in dem die nächsten möglichen Schritte sinnvoll aufgezeichnet sind. Gemeinsam reduzieren wir die CO₂-Emissionen und Heizkosten deines Gebäudes. Wir unterstützen dich während der gesamten Bauphase, damit keine Fehler passieren. Unsere dena-zertifizierten Energieexperten helfen dir gern auch über unseren Förderservice weiter. Wenn du dich für eine Energieberatung zu deinem Gebäude entschieden hast, beantragen wir für dich die möglichen Fördermittel, sodass du definitiv die höchste Fördersumme ausgezahlt bekommst.

Häufig gestellte Fragen
Was bedeutet Energieeffizienzklasse?
Die Energieeffizienzklasse gibt an, wie viel Energie ein Gerät oder Gebäude im Schnitt verbraucht. Dafür wird eine Buchstaben-Skala von A+ (sehr energiesparend) bis H (nicht energiesparend) genutzt.
Ist Energieeffizienzklasse F gut oder schlecht?
Energieeffizienzklasse F fällt in den wenig energiesparenden Bereich. Sanierte Altbauten fallen manchmal in diese Klasse. Gebäude, die einen Energiestandard F haben, verbrauchen zwischen 160 und 200 kWh/m².
Welche Energieeffizienzklasse ist die beste?
Der effizienteste Energiestandard wird mit dem Label der Energieeffizienzklasse A+ dargestellt. Dies trifft auf Neubauten mit der höchstmöglichen Energieeffizienz zu (Passivhäuser, KfW40-Häuser). Energieeffizienzklasse A ist ebenfalls sehr energiesparend und findet bei Niedrigenergiehäusern Anwendung.
Welche Energieeffizienzklasse muss ein Haus haben?
Ein Neubau sollte mindestens eine Energieeffizienzkasse D erreichen, besser jedoch C. Die meisten neu gebauten Häuser haben mittlerweile einen Energiestandard der Energieeffizienzklasse B. Für Altbauten ist ein D-Standard erstrebenswert.
Wie wird die Energieeffizienzklasse eines Hauses berechnet?
Die Energieeffizienzklasse eines Hauses wird anhand des Energieverbrauchs des Gebäudes gemessen. Im Detail wird dafür errechnet, wie viel Kilowatt Energie notwendig sind, um einen Quadratmeter Wohnfläche für ein Jahr zu beheizen.
Wie gut ist Energieeffizienzklasse C für ein Haus?
Mit der Energieeffizienzklasse C ist bereits eine gute Grundlage für alle Gebäude gelegt. Neubauten könnten noch weiter optimiert werden, um die Energieeffizienzklasse B zu erreichen – für sanierte Altbauten ist ein C-Standard bereits sehr gut.