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    Was ist ein Passivhaus? Bauweise, Kosten, Vorteile und Nachteile

    Steigende Energiekosten und Klimaschutz sind auch für den Traum vom Eigenheim keine Ausschlusskriterien. Das Passivhaus vereint die wichtigsten Aspekte von energieeffizientem Bauen und Wohnen. Durch das ganzheitliche Baukonzept mit Wärmerückgewinnung und hochwertiger Dämmung werden Passivhäuser weltweit immer beliebter. Enter erklärt Ihnen, was ein Passivhaus eigentlich ist, wie es funktioniert und mit welchen Kosten Sie rechnen können.

    Das Thema kurz und kompakt

    Checkmark

    Passivhäuser sparen ungefähr 90 % mehr Energie ein als durchschnittliches Bestandsgebäude und mehr als 75 % im Vergleich zu modernen Neubauten.

    Checkmark

    Durch hocheffiziente Dämmung der Gebäudehülle und der Fenster werden Wärmebrücken vermieden und die Wärmeenergie verbleibt im Gebäude.

    Checkmark

    Das Passivhaus-Konzept ist eine energieeffiziente, wirtschaftliche und klimaschützende Alternative zu herkömmlichen Neubauten und wird vom Passivhaus-Institut überwacht.

    Was ist eigentlich ein Passivhaus?

    Ein Passivhaus ist im Kern ein Energiesparhaus – es ist so konzipiert, dass es sehr wenig Energie zum Heizen oder Kühlen benötigt. Erst bei Erfüllung einiger Rahmenbedingungen gilt ein Gebäude als Passivhaus. Im Grunde geht es vorrangig um die Dämmung des Hauses. Wärmeverluste über Wände, Dach und Boden werden durch die besondere Bauart und spezielle Lüftungssysteme auf ein Minimum reduziert. Neben luftdichter Bauweise und effektiver Isolation kommt es auch auf die passive Wärmegewinnung an. Dafür werden große Fenster in der Südseite verbaut: So kann die Sonnenzeit intensiv genutzt werden. Durch die Sonneneinstrahlung über das Fenster heizt sich das Haus auf. Sekundäre Wärmequellen und Heizungssysteme werden auf diese Weise nur sehr selten genutzt.

    Was ist eigentlich ein Passivhaus?

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    Wie funktioniert ein Passivhaus?

    Für den Bau eines Passivhauses sind im Kern drei Prinzipien maßgeblich: hocheffiziente Wärmedämmung, luftdichte Konstruktion und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Damit ein Passivhaus so effizient wie möglich funktionieren kann, wird es kompakt und oft ohne Keller gebaut.

    Auf diese Weise wird die Gebäudehülle so optimiert, dass der Wärmeverlust im Vergleich zu Bestandsgebäuden um bis zu 90 % gesenkt werden kann. Passivhaus-Fenster werden mit den gleichen Anforderungen gefertigt: Die Zwischenräume der Dreifachverglasungen sind mit Edelgas gefüllt, die die Wärmeleitfähigkeit weiter senken.

    Für die optimale passive Wärmegewinnung sind Passivhäuser auf eine Weise gebaut, durch die die größte Menge Sonnenwärme aufgenommen werden kann. Große Fensterfronten in Südrichtung oder Glasdächer bieten sich dafür an. Auch aus der im Haus erzeugten Abwärme wird nutzbare Wärme erzeugt. Eine entsprechende Lüftungsanlage kann die Wärme aus der verbrauchten Luft zurückgewinnen und sie der Frischluft von außen zufügen. So bleibt der notwendige Luftaustausch bestehen, ohne dass Wärme durch das Lüften verloren geht. Im Sommer sorgt die gut isolierte Gebäudehülle dafür, dass der Innenraum sich nicht aufheizt. Die Fenster von Passivhäusern tragen ebenfalls dazu bei: Sie reflektieren die höher stehende Sonne im Sommer.

    Heizenergie-Einsparung im Passivhaus

    Die wichtigsten Bestandteile eines Passivhauses

    Das Zusammenspiel der einzelnen Bestandteile eines Passivhauses bestimmt, wie energieeffizient und komfortabel es ist. Mit der richtigen Bauweise ist es im Winter ohne großen Heizaufwand wohlig warm und im Sommer angenehm kühl. Im Detail bedeutet das, dass Passivhäuser nach Süden orientiert sein sollten. Die Hauptfront des Hauses sollte möglichst wenig durch andere Gebäude oder Bäume verschattet sein. 

    Die richtige Wärmedämmung

    Der wichtigste Bestandteil des Passivhauses ist die Wärmedämmung. Die Reduktion von Wärmeverlusten ist der Mittelpunkt des Baukonzepts. Je nach Ausrichtung und Aufbau der Außenwände variieren die Stärke und das Material der Dämmung zwischen 25 und 40 cm. Neuere Passivhäuser werden mittlerweile meistens ohne Keller gebaut – abhängig davon, ob der Keller beheizt wird, muss das Lüftungssystem an den Keller angeschlossen werden. Bei unbeheizten Kellern muss besonders darauf geachtet werden, dass die Kellerdecke gut gedämmt ist, um den Keller vom Wärmenetz auszuschließen. Auch Obergeschossdecke oder Dach müssen in die Dämmung einbezogen werden – diese fällt bei einem Passivhaus besonders stark aus.

    Vermeidung von Wärmebrücken

    Wärmebrücken sind der Hauptgrund für Wärmeverluste und Feuchtigkeit im Gebäude. Sie entstehen überall dort, wo die Fassade unterbrochen wird. Das kann durch verschiedene Anschlussstellen oder Durchbrüche bei der Fensterinstallation oder bei der Kabelverlegung passieren. Der hohe Anspruch an Passivhäuser verlangt eine fachgerechte Konstruktion, durch die Wärmebrücken vermieden werden können.

    Bereits während der Planung des Hauses werden mögliche Schwachstellen berechnet, sodass die Gebäudehülle noch während der Bauphase optimiert werden kann. Größtes Potenzial für Wärmebrücken bieten Erker, Vordächer, Balkone, Außenbeleuchtungen und verlegte Rohre und Kabel. Unter anderem deshalb werden Passivhäuser so kompakt wie möglich gebaut – je weniger Durchstoßpunkte, desto weniger Wärmebrücken entstehen. Zur Unterstützung bei der Aufdeckung von Wärmebrücken werden thermografische Aufnahmen des Gebäudes gemacht. Diese zeigen die unterschiedlichen Temperaturen genau an und ermöglichen eine Qualitätssicherung der Wärmedämmung.

    Passivhaus-Lüftung

    Ein Passivhaus ist auf eine spezielle Lüftungsanlage angewiesen. Diese ist im Gegensatz zu herkömmlichen Lüftungen auf die Ansprüche von Niedrigenergiehäusern angepasst und trägt aktiv dazu bei, den Heizwärmebedarf des Gebäudes zu reduzieren.

    Die wichtigste Funktion von Lüftungsanlagen im Passivhaus ist die Wärmerückgewinnung: Die Anlage nutzt dabei die warme, verbrauchte Luft aus dem Gebäude, um die frische Außenluft aufzuheizen. Dadurch bleibt nicht nur die Wärme im Haus, sondern Pollen und Staub draußen. Da die Fenster zur Lüftung nicht mehr geöffnet werden müssen, ist auch die Lärmbelastung geringer.

    Der kontinuierliche Luftaustausch steigert die Luftqualität für die Bewohner im Haushalt. Insgesamt ist die Passivhaus-Lüftung also eines der wichtigsten Elemente für die Effektivität des Hauses und das Wohlergehen der Bewohner.

    Lüftungsanlagen/Luftdichtheit

    Heutige Neubauten werden nach gesetzlichen Vorgaben luftdicht gebaut. Anders als in älteren Gebäuden, in denen der Luftaustausch auch bei geschlossenem Fenster bis zu einem gewissen Grad funktioniert, muss in neueren Häusern öfter mit offenem Fenster gelüftet werden. Für ein Passivhaus ist das Lüften bei weit geöffnetem Fenster allerdings keine gute Lösung, da so die Lüftungswärmeverluste besonders hoch sind. Aus diesem Grund werden in Passivhäusern und Niedrigenergiehäusern spezielle Lüftungsanlagen verbaut, die die Abwärme aus den Räumen zurückgewinnt und diese beim Luftaustausch der Frischluft zuführt. So kühlen die Räume nicht aus und Wärmeenergie geht nicht verloren.

    Eine Lüftungsanlage ist dann für die Nutzung im Passivhaus geeignet, wenn ihre Wärmerückgewinnung effizient funktioniert. Ungefähr 80 % der Abwärme muss an die frische Zuluft via Wärmetauscher abgegeben werden, damit es keine Wärmeverluste gibt.

    Um die Luftdichtheit eines Gebäudes zu prüfen, wird der Blower-Door-Test inklusive Leckageortung durchgeführt. Der Test deckt die Stellen im Haus auf, an denen ungewollte Luftwechsel stattfinden. Da diese Testung nicht-invasiv ist, fallen weder Schäden noch großer Aufwand an. Beim Neubau wird der Blower-Door-Test kurz vor Fertigstellung des Hauses durchgeführt, damit eventuelle Schwachstellen noch ausgebessert werden können.

    Passivhaus-Heizung

    Trotz des geringen Heizbedarfs eines Passivhauses ist zumindest eine kleine Heizung notwendig, die das Warmwasser aufbereitet. Es eignen sich kleine Gas-Brennwertkessel, Holzpelletöfen oder Wärmepumpen als Kompaktgerät, die sowohl Wärmerückgewinnung, Warmwasseraufbereitung und Lüftung übernehmen. Der Deutsche Energie- und Pellet-Verband spricht von einem ab 2024 geplanten Verbot von Holzheizungen in Neubauten. Mit einer Wärmepumpe steigt die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen oder Holzlagern und durch die zusätzliche Installation einer Photovoltaik- oder Solarthermieanlage kann der Energiebedarf des Gebäudes weiter reduziert werden. In einigen deutschen Bundesländern gibt es eine Solarpflicht: Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Berlin, Hamburg, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Bayern und Hessen greift die Solarpflicht bei Dachsanierungen bereits. Ein Pufferspeicher sorgt dafür, dass die erzeugte Wärme zuverlässig in jedem Raum, der an den Heizkreislauf angeschlossen ist, verteilt wird. Insbesondere in Verbindung mit Flächenheizungen wie Fußbodenheizungen lohnt sich ein Passivhaus mit Wärmepumpe und Photovoltaik.

    Im Fokus liegt die Heizung durch passive Wärmequellen wie Sonnenstrahlung und die Abwärme von Geräten und Körperwärme von Personen im Haushalt sowie die Wärmerückgewinnung aus der Lüftungsanlage. Im Idealfall ist das Passivhaus optimal auf den Sonnenverlauf ausgerichtet, um den größtmöglichen Vorteil der Sonnenwärme zu nutzen. Notfalls könnte ein Passivhaus deswegen auch ohne zusätzliche Heizung auskommen.

    Passivhaus-Fenster

    Damit die hohen Anforderungen an den Energieverbrauch in Passivhäusern eingehalten werden können, sind gut isolierende Fenster notwendig. Spezielle Passivhaus-Fenster sind klassischerweise dreifach verglast. Die Zwischenräume zwischen den Verglasungen sind mit einem zusätzlich isolierenden Edelgas gefüllt. Eine thermische Trennung zwischen Rahmen und Glas unterstützt außerdem bei der Wärmedämmung.

    Neben ihrer Luftdichtheit, die das Eindringen von Feuchtigkeit und Zugerscheinungen verhindern, sind sie häufig mit besonderen Glaseigenschaften ausgestattet. Passivhaus-Fenster können beispielsweise so konstruiert werden, dass die Sonnenwärme zwar in das Haus eindringt und so passiv heizt, aber nicht mehr über die Scheibe entweichen kann. Im Winter wird mehr Sonnenenergie durch die Fensterscheiben ins Haus dringen, weil die Sonne tiefer steht. Im Sommer hingegen steht die Sonne höher und wird durch den besonderen Bau der Fenster reflektiert, sodass es im Inneren des Hauses zu jeder Jahreszeit angenehme Temperaturen gibt.

    Der Einbau der Fenster sollte immer von Fachpersonal durchgeführt werden, um Wärmebrücken zu vermeiden.

    Warmwasser-Aufbereitung/Solarthermie

    Die Wasserversorgung im Passivhaus muss ebenfalls sorgfältig geplant werden. Da es durch die Dämmung des Hauses nur noch einen geringen Heizbedarf gibt, sollten Verbraucher sich genau über ihren täglichen Warmwasserbedarf im Klaren sein. Bei der Planung der Heizungsanlage werden die Bedürfnisse der Bewohner einkalkuliert, um einen möglichst geringen Wasserverbrauch zu gewährleisten. Ein Pufferspeicher für Wärme löst reguläre Warmwasserspeicher ab und senkt gleichzeitig die Gefahr für Legionellen. Ein Pufferspeicher arbeitet am effektivsten in Kombination mit einer Solarthermie-Anlage und einer Wärmepumpe. Die über die Solarkollektoren gewonnene Wärme wird dem Pufferspeicher, auch Solarspeicher genannt, zugeführt und hält die Temperatur konstant.

    Bei der Frischwassertechnik wird das Wasser erst bei Nutzung durch einen Wärmetauscher erhitzt, wodurch der Warmwasserspeicher entfällt. So sinkt der Heizbedarf zusätzlich, da es keinen Wasserspeicher gibt, der regelmäßig auf 65 °C erhitzt werden muss, um Bakterien abzutöten.

    Gebäudeintegrierte Steuerungstechnik

    Durch den Einsatz intelligenter Steuerungstechnik kann der Energie- und Stromverbrauch in Häusern zusätzlich gesenkt werden. Gebäudeintegrierte Steuerungstechnik umfasst eine Reihe von verschiedenen Systemen und Geräten, die so aufeinander abgestimmt werden können, dass die Gebäudenutzung effizienter wird.

    Unter anderem die Koordination von Beleuchtung, Heizung, Lüftung oder Sonnenschutzvorrichtungen können die Energiekosten senken. Mit intelligenten Steuerungen können die Verwendungsdaten der verschiedenen Anlagen analysiert und angepasst werden, sodass die Gebäudeautomation ideal aufeinander abgestimmt werden kann. Für Passivhäuser gibt es noch einen weiteren Vorteil: Die koordinierte Steuerung von Lüftung und Elektrogeräten ermöglicht es, die Abwärme der Geräte bestmöglich zurückzugewinnen. Sensoren für Temperaturen und Kohlendioxidgehalt gewährleisten die reibungslose Arbeit der Lüftungsanlage und dem damit verbundenen Heizverteilsystem.

    Gebäudeintegrierte Steuerungstechnik im Passivhaus

    Energiestandards von Passivhäusern

    Damit ein Haus als Passivhaus gelten kann, müssen spezifische Anforderungen erfüllt werden. Auch wenn das „Passivhaus“ kein geschützter Begriff ist, sondern ein Baukonzept, ist der dafür vorgesehene Energiestandard ausschlaggebend. Der Heizenergiebedarf darf jährlich nicht mehr als 15 kWh/(m²a) überschreiten. Das entspricht einem Energieverbrauch von etwa 1,5 Litern Heizöl. Normalerweise verbrauchen Häuser um die 6 Liter Heizöl pro Quadratmeter. Der Primärenergieverbrauch darf maximal 120 kWh/(m²a) betragen.

    Der Gebäudestandard von Passivhäusern wurden vom Passivhaus-Institut (PHI) in Darmstadt aufgestellt. Das PHI ist eine unabhängige Forschungs- und Beratungseinrichtung, die vom Erfinder des Passivhaus-Konzepts, Dr. Wolfgang Feist, gegründet wurde. Weltweit ist sie die führende Einrichtung zu den Themen Entwicklung und Förderung von Passivhaus-Technologien und Passivhaus-Standard.

    Heizenergiebedarf max. 15 kWh/(m²a)
    Primärenergiebedarf (für restlichen Heizbedarf, Warmwasserbereitung, Lüftung und Haushaltsstrom) max. 120 kWh/(m²a)
    Luftwechselrate der Gebäudehülle max. n50=0,6/h
    Wärmerückgewinnung (aus der Abluft) min. 80 %

    Was kostet ein Passivhaus?

    Generell müssen Sie beim Bau eines Passivhauses mit etwa 5 bis 15 % mehr Kosten rechnen als bei einem herkömmlichen Neubau, der den Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) entspricht. Bei der Sanierung eines Bestandsgebäudes fallen 12 bis 18 % mehr Kosten an. Dieses Mehr an Kosten kommt durch die hohe Qualität der Baumaterialien und der teils aufwendigen Bauart zustande.

    Regelmäßige Qualitätsprüfungen inklusive Thermografie und Blower-Door-Tests sichern zwar den Energiestandard des Passivhauses, sind aber dennoch kostenaufwendig. Hinzu kommt die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, die speziellen Fenster mit Wärmeschutzisolierung zwischen den Verglasungen und die hochwertigen Dämmstoffe. In der Regel liegen die durchschnittlichen Baukosten bei 1.500 und 2.500 € pro Quadratmeter. Verschiedene Förderungen unterstützen Bau-Interessierte und Eigenheimbesitzer beim Bau und der Sanierung ihres Hauses.

    Auf lange Sicht gesehen amortisiert sich ein Passivhaus innerhalb von 10 bis 20 Jahren. Abhängig von der Entwicklung der Strom- und Gaspreise lohnt sich der Bau eines Niedrigenergiehauses bereits eher. Ein Passivhaus sorgt durch seine Bauweise für hohe Unabhängigkeit von Strom- und Heizölentwicklungen und ermöglicht komfortables Wohnen auch in Krisensituationen.

    Können Bestandsgebäude zum Passivhaus umgebaut werden?

    Der Umbau von Bestandsgebäuden zum Passivhaus ist möglich, aber mit bestimmten Voraussetzungen verknüpft. Einerseits können bereits bestehende Gebäude nicht nachträglich optimal ausgerichtet werden. Darüber hinaus kann es sein, dass umgebende Gebäude oder Stadtbebauung es nicht möglich machen, die Sonne effektiv zu nutzen.

    Allgemein ist es aufwendiger und teurer, ein Bestandsgebäude so zu sanieren, dass er Passivhaus-Standards entspricht, aber es ist nicht unmöglich. In vielen Fällen sind dafür bauliche Veränderungen notwendig – insbesondere das Dach, die Fenster und die Wände des Gebäudes müssen den Energiestandards eines Passivhauses entsprechen. Beim Einbau der neuen Fenster muss vorher häufig die Fensteröffnung im Gebäude vergrößert werden, damit die speziellen Passivhaus-Fenster eingesetzt werden können.

    Auch die Installation einer Lüftungsanlage ist notwendig. Nur so kann sichergestellt werden, dass das Gebäude nach der Sanierung ausreichend belüftet wird. Ein Energieberater kann Sie im Vorhinein zu allen wichtigen Fragen rund um das Thema beraten und Ihnen mit einem Energie-Check helfen, Ihren Heiz- und Warmwasserbedarf festzustellen. Auch bei der Beantragung der staatlichen Fördermöglichkeiten helfen Ihnen unsere Energie-Effizienz-Experten gerne.

    Können Bestandsgebäude zum Passivhaus umgebaut werden?

    Welche Förderungen gibt es für Passivhäuser?

    In Deutschland wird der Bau von Passivhäusern von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert. Seit der Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) im März 2023 gelten die Förderprogramme „Energieeffizient Bauen“ und „Energieeffizient Sanieren“ für Gebäude, die nach Bauabschluss oder Beendigung der Sanierungsmaßnahmen mindestens den Standard KfW-Effizienzhaus 55 erreichen. Das schließt außerdem die Standards KfW-Effizienzhaus 40 und 40 Plus ein.

    Die KfW gewährt einen Kredit mit prozentual errechnetem Tilgungszuschuss, der ausgezahlt wird und nicht zurückgezahlt werden muss.

    Enter hilft Ihnen bei der Antragsstellung und ist bei jedem Bauschritt für alle Fragen jederzeit zu erreichen. Unsere Energieexperten sind dena-zertifiziert und wissen genau, worauf es beim Bau eines Passivhauses ankommt. Wir sorgen dafür, dass Sie garantiert die maximale Fördersumme ausgezahlt bekommen.

    Kann ich mit einem Passivhaus zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen?

    Ein Passivhaus leistet durch seinen geringen Energieverbrauch definitiv einen großen Beitrag zum Umweltschutz. Durch die passive Heizung mit Sonnenwärme wird nur wenig Heizenergie verwendet – die benötigte Energie wird größtenteils aus erneuerbaren Energiequellen bezogen. Passivhäuser werden häufig in Kombination mit Solarthermie und Wärmepumpe gebaut, in vielen Fällen kommt zudem eine Photovoltaik-Anlage zum Einsatz, durch die der Betriebsstrom für die Wärmepumpe gewonnen werden kann.

    Durch die hocheffiziente Dämmung und die eingesetzten Technologien bei Fensterbau und Gebäudeautomation wird der Energieverbrauch deutlich verringert, wodurch auch die CO₂-Emissionen sinken. Das GEG legt bereits jetzt für herkömmliche Neubauten einen gewissen Energiestandard fest. Die Investition in ein Passivhaus lohnt sich also in jedem Fall und beschert Ihnen und Ihrem Haushalt wohliges Wohnklima bei gleichzeitigem Klimaschutz.

    Das sind die wichtigsten Vor- und Nachteile

    Mit einem Passivhaus können Eigentümer von vielen Vorteilen profitieren. Neben hoher Energieeffizienz und steigender Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern sowie der Entwicklung des Heizölpreises zählt der Wohnkomfort zu einem der größten Vorteile. Da Passivhäuser sehr spezifischen Anforderungen entsprechen müssen, sind jedoch die Baukosten höher als bei herkömmlichem Neubau und die Sanierung von Bestandsgebäuden gestaltet sich oft kompliziert.

    Vorteile Nachteile
    geringe Betriebskosten höhere Baukosten
    konstante Raumtemperatur im Sommer und Winter kein fühlbares Wärmeerlebnis wie in Häusern mit gewöhnlicher Heizung
    gute Luftqualität durch die Lüftungsanlage mit Filter Lüftungstechnik muss regelmäßig gewartet werden
    geringes Risiko für Feuchte oder Schimmel architektonische Einschränkungen durch kompakte Bauweise
    herkömmliche Heizung meist nicht notwendig
    gute Ökobilanz
    verbesserter Schallschutz durch Dämmung
    aktiver Beitrag zum Klimaschutz

    Berechnungsmethoden: Passivhaus und KfW-Effizienzhaus

    Die Berechnungsmethoden für Passivhäuser und KfW-Effizienzhäuser basieren auf verschiedenen Kennwerten und Richtlinien und können daher nicht direkt miteinander verglichen werden. Es gilt jedoch: Um für ein Passivhaus eine Förderung der KfW zu bekommen, muss es den Richtlinien der KfW-Effizienzhäuser entsprechen.

    Bei Passivhäusern ist primär der Heizwärmebedarf und der Primärenergiebedarf ausschlaggebend für die Planung und Berechnung. Der Heizwärmebedarf muss bei einem Passivhaus unter 15 kWh/(m²a) liegen, der Primärenergiebedarf bei unter 120 kWh/(m²a). Zum Nachweis des Passivhaus-Qualitätsstandards gibt es das Passivhaus Projektierungspaket (PHPP). Dieses fasst mehrere Nachweisverfahren und Berechnungen ein, die zur Qualitätssicherung beitragen.

    Für KfW-Effizienzhäuser gelten die Richtlinien der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Dieses teilt förderfähige Effizienzhäuser in Kategorien ein: KfW-Effizienzhaus 55, 40 und 40 Plus. Jede Kategorie entspricht unterschiedlichen Anforderungen an Heizwärmebedarf und Primärenergiebedarf.

    Aktuelle Gesetze und Rehtliches

    In Deutschland gibt es seit November 2020 das Gebäudeenergiegesetz (GEG), in dem alle bisherigen Energievereinbarungen (Energieeinsparverordnung EnEV und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz EEWärmeG) zusammengefasst werden. Neubauten und Sanierungsprojekte müssen die darin festgelegten Standards erfüllen. Unter anderem legt das GEG Anforderungen an die Energieeffizienz von Neubauten und Bestandsgebäuden fest. Wohngebäude dürfen demnach nach Modernisierung oder Neubau einen Heizwärmebedarf von 70 kWh/(m²a) und einen Primärenergiebedarf von 125 kWh/(m²a) nicht überschreiten. Das KfW-Effizienzhaus 40 und das Passivhaus liegen mit ihrem Energieverbrauch jedoch deutlich unter den im GEG geforderten Werten.

    Mit der nächsten Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes steht fest: Neu eingebaute Heizungen müssen ab 2024 zu 65 % mit erneuerbaren Energien laufen. Ab 2045 ist der Betrieb mit fossilen Brennstoffen untersagt. Des Weiteren ist ein Energieausweis Pflicht – Passivhaus-Besitzer profitieren von der Energieeffizienz und dem geringen Energiebedarf ihres Hauses.

    Kompaktes Passivhaus

    Fazit: Energie passiv nutzen und auf erfahrene Passivhaus-Experten setzen

    Passivhäuser sind aufgrund ihrer extremen Energieeffizienz und ihrem geringen Energieverbrauch besonders umweltfreundliche Eigenheime. Durch die hocheffiziente Wärmedämmung sind sekundäre Heizsysteme fast nicht nötig, wodurch Besitzer unabhängig von fossilen Brennstoffen werden. Die stabilen Temperaturen im Haus sorgen dafür, dass es keine kalten Wände gibt und durch die Beseitigung von Wärmebrücken sinkt das Risiko für Wärmeverluste und Schimmel beträchtlich.

    Enter hilft Ihnen dabei, Ihr Passivhaus genau nach Ihren Vorstellungen zu sanieren. Unsere Energieberater sind bestens über geltende Richtlinien und Anforderungen informiert und unterstützen Sie bei Förderanträgen und während der gesamten Bauphase. Wir sind jederzeit für Sie zu erreichen und beraten Sie bei allem rund um die Themen Passivhaus, Energiesparen, Wärmepumpen, Sonnenschutz und vielem mehr.

    Häufig gestellte Fragen

    Was sind Passivhäuser?

    Passivhäuser sind Gebäude, die besonders energieeffizient konstruiert und gebaut werden, um den Energiebedarf für Heizung und Kühlung zu reduzieren. Durch besonders gute Wärmedämmung, eine luftdichte Gebäudehülle, eine effiziente Lüftungsanlage und die Verwendung von erneuerbaren Energien verbraucht ein Passivhaus im Schnitt 90 % weniger Energie als ein Bestandsgebäude.

    Wie funktioniert ein Passivhaus?

    Die Bezeichnung „Passivhaus“ ist ein Markenname und leitet sich von der Tatsache ab, dass das Haus keine aktive Heizung benötigt, um warmzuwerden. Passivhäuser nutzen die Sonneneinstrahlung und die Abwärme von Bewohnern und Geräten im Haus, um zu heizen. Diese Art des Heizens wird  starkmedäg und die Luftdichtheit. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt für den notwendigen Luftaustausch und wärmt die frische Zuluft mit Abwärme an. Der restliche Heizbedarf für Warmwasser kann über erneuerbare Energien gedeckt werden, beispielsweise mit einer Wärmepumpe.

    Benötigt ein Passivhaus Solartechnik?

    Ein Passivhaus benötigt zwar nicht zwangsläufig Solartechnik, profitiert von der Nutzung allerdings immens. Mit einer Solarthermie-Anlage, die in Kombination mit einem anderen Heizsystem läuft, kann das Warmwasser bereitgestellt werden. Eine Photovoltaik-Anlage produziert Strom für die Wärmepumpe und für den Haushalt.

    Welche Anforderungen muss ein Passivhaus erfüllen?

    Die Anforderungen für Passivhäuser sind strenger als für herkömmliche Neubauten, damit die größtmögliche Unabhängigkeit und Energieeffizienz gewährleistet werden kann. Unter anderem darf der Heizwärmebedarf eines Passivhauses 15 kWh/(m²a) nicht überschreiten. Der Primärenergiebedarf ist auf maximal 120 kWh/(m²a) ausgelegt. Auch die Dämmung des Hauses muss besonders gut sein, damit keine Heizwärme verloren geht.

    Was kostet ein Passivhaus?

    Die Kosten für ein Passivhaus können je nach Standort, Größe und Ausstattung des Gebäudes stark variieren. Generell ist ein Passivhaus wegen der hohen Anforderungen an die Energieeffizienz und der notwendigen Bautechnik teurer als ein herkömmliches Haus. Im Schnitt sind mit Kosen zwischen 1.500 und 2.500 € pro Quadratmeter Wohnfläche zu rechnen. Für ein 150 m² großes Haus sind das etwa 225.000 bis 375.000 €.

    Wird der Bau eines Passivhauses staatlich gefördert?

    Ja, der Bau eines Passivhauses wird staatlich gefördert. Passivhäuser gelten als wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, weswegen es verschiedene Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gibt. Die KfW gewährt Zuschüsse und zinsgünstige Kredite für den Bau von oder die Sanierung zu Passivhäusern. Die BAFA vergibt Zuschuss-Förderungen für Einzelmaßnahmen zur energieeffizienten Sanierung. Ein Energieberater kann Ihnen dabei helfen, den Förderantrag zu stellen.